Kerstin Leicher

Kerstin Leicher

geboren 1964 in Bad Marienberg. Studium der visuellen Kommunikation an der Fachhochschule Mainz. Zusatzstudium u.a. in Heilung in der Kunst vervollständigt ihr künstlerisches Profil. Schon während ihrer beruflichen Tätigkeit im Bereich TV-Grafik für den SWF Mainz widmet sich Kerstin Leicher der freien Malerei.

Mit ihrer substanziell ausgelassenenen "Power-Art" hat sich Kerstin Leicher durch nennenswerte Ausstellungen und Teilnahme an Kunstmessen auf nationaler und internationaler Ebene längst einen Namen gemacht. Arbeiten von Kerstin Leicher, die auch im Design tätig ist, befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen. Das umfangreiche Werk der Künstlerin besteht aus Bildern in Acryl und Ölkreide auf Leinwand und Papier, Grafiken, Objekten und Designausführungen. Neben der technisch hochwertigen Ausführung besticht es durch Leichtigkeit, Eleganz und Frische: eben Lebensfreude pur.

 

Kerstin Leicher

 

"Es geht um Freude", sagt die Malerin Kerstin Leicher vielsagend, wenn man sie auf die Intention ihrer Bilder anspricht. Damit meint sie nicht nur die eigene Freude an der Entstehung ihrer Kunst, sondern auch die Gefühle, die sie dem Betrachter weitergeben möchte. Ihre Auffassung des eigenen kreativen Prozesses kennzeichnet die Absicht, "das innere Chaos in Ordnung zu verwandeln". Als oft quälerisch beschreibt Kerstin Leicher die Aufgabe der künstlerischen Schöpfung, die ihr nach der beglückenden Leichtigkeit mancher Bilder dann bald genauso auch schwer und schleppend von der Hand gehen kann.

Von der mitreißenden Feude der Malerin an der Entstehung ihrer Bilder künden all die fröhlichen Motive: Schmetterlinge, Fruchtschalen, bunte Feldblumen, tanzende Delfine und flackernde Herzen teilen die ungebundene Vitalität einer Künstlerin mit, die ebenso mit formal geschlossenen Aktbildern nach vorne zu treten versteht: Kunst sieht sie als die ihrem Talent gegebene Möglichkeit an, anden (fremden) Personen zu gestatten, an der emotionalen Sensibilität ihrer Persönlichkeit teilzuhaben.

 

Der Betrachter soll dadurch letztlich an die Tiefe der eigenen Empfindungen neu herangeführt werden, um so zu sich selbst zu kommen. Dabei leitet Kerstin Leicher der Wunsch, auf die Vorstellungskraft anderer Menschen stimulierend zu wirken und in ihnen das Verlangen auszulösen, sich selbst als Individuum zu erfahren. Auf diese WEise hofft sie, die "Seele des Menschen aufzuwecken", um zu einer direkten Mitteilung ihrer Gefühle an den Betrachter zu gelangen. In diesem Sinne versteht sie ihr Kunstwerk und seine Betrachtung als "Ereignis zum Unbewussten", dessen geheime Botschaft lautet: "Ich möchte, daß meine Bilder Euch zu Euch führen. Geht in Euch, taucht in Euer eigenes Reich!"

Kerstin Leicher
Kerstin Leicher

In der Vermittlung der oft hintergründigen, metaphysischen Aussagen ihrer Kunst malt Kerstin Leicher keine düsteren, inhaltsschwangeren Gemälde, sondern setzt sich auf eine heitere, schwungvolle und positive Weise mit der äußeren Wirklichkeit auseinander, deren Objekte und Erscheinungen sie aufnimmt, stilisiert und auf die Greifbarkeit des Typischen reduziert. Der einfache Gegenstand - zeichenhaft und zur Formel verkürzt - erscheint greifbar: Genau das Typische seiner Erscheinung wird zum Zeichen abstrahiert.

Kerstin Leicher Kerstin Leicher

Mit dem Ziel der direkten Ansprache des Betrachters hat Kerstin Leicher die Struktur ihrer Bilder auf der Verwendung weniger Zeichen aufgebaut, die, spontan wie Graffiti eingesetzt, eine zum "System" verdichtete Form der Zeichensprache darstellen. Über die Integration kalligrafischer Schriftzeichen hinaus, die die typografische Ausbildung der gelernten Grafikerin erraten lassen, dienen ihr immer wiederkehrende Symbole und Bildzeichen als Ausdrucksmittel ihrer Inhalte. Den Delphin sieht sie als Zeichen der Freude, während der Schmetterling Transformation und Heilung bedeutet, der Engel das Licht, das Herz das Zentrum, die Spirale das Leben, die Krone das Erhebende, das Haus die Geborgenheit, die Sonne die Kraft, der Fisch das Transzendente, der Mond Gefühl und Mütterlichkeit, die astrologischen Zeichen die Sternbilder, Planeten und so weiter.

Kerstin Leicher

 

"Im Malen freunde ich mich mit meinen Gefühlen an!", sagt sie, denn ihre Kunst lebe von ihrer intensiven Beschäftigung mit sich selbst. Dabei ist Kerstin Leicher sich stets bewußt, auf ihre "innere Quelle" angewiesen zu sein, der zu folgen ihr so etwas wie das "Gefühl" gebe, "etwas Höherem zu dienen".

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