Michael Griesbeck

Michael Griesbeck, geboren 1970 in München, lebt und arbeitet als bildender Künstler in München und Murnau, im Herzen des „blauen“ Landes.

Während sich seine schulische Entwicklung und Ausbildung in München vollzog, verbrachte er ab dem 3. Lebensjahr jedes Wochenende in Murnau. Diese beiden über Jahrzehnte gelebten unterschiedlichen „Welten“ prägten unweigerlich seine Sicht und seine Arbeit.

„Mich reizen vor allem experimentelle, wie auch komplexe Materialarbeiten, wobei es die Neugier ist, die mich antreibt und zur Suche nach völlig neuen Wegen und Interpretationen führt. Meine meist informell gehaltenen Arbeiten zeigen dabei oft die Verbindung aus natürlichen Prozessen mit technisch, deterministischen Farb- und Gestaltungsmöglichkeiten. Ich verstehe meine Bilder als eine Art Symbiose und Transformation, bei der ich natürliche Elemente wie auch Prozesse deren Ergebnisse wenig beeinflussbarer sind, mit Stilmitteln aus dem hektischen, geradlinigen Stadtleben verbinde, um gleichzeitig daraus eine eigene, wiedererkennbare Handschrift abzuleiten.“

„So werden beispielsweise aus getrockneten, „aufgeschüsselten“ Farben – die „Broken-Colors“ – aus in Spachtelmassen eingebetteten Spaghetti – die „Noodles“. Selbst Risotto-Reis und Bio-Linsen haben aus gestalterischer Perspektive durchaus einen Reiz für mich.

Die jüngste Serie zeigt die Simulation von Baustahlmatten. Seile auf Leinwand gespannt, eingespachtelt und „verrostet“, um dem Bereich der Bautechnik und der Verrücktheit des Treibens am Münchner Immobilienmarkt Rechnung zu tragen. Ziel der Arbeiten ist es dabei, einen völlig eigenen, spannenden Bildaufbau, mit eigenwilliger Textur zu erschaffen. Dies alles führte zur Serie „under construction“.“

Seine kreativen Ansätze in der Malerei entwickelte Michael Griesbeck seit 2005 als Autodidakt.

Über die Serie Under Construction – Komposition um das Bauen

München und das Bauen, ein Immobilienmarkt nahe des Wahns, das komplexe Zusammenspiel von Marktteilnehmern, der Reiz des konstruktiven Gestaltens, solide Bautechnik im Dialog mit hektischer Innovation – All das gab den Impuls, meine Gedanken der Bautätigkeit auf Leinwand zu transformieren. Nachempfundene Betonstahlmatten, Gitter aus „verschweißten Stäben“, zur Bewehrung gedacht, eine Verstärkung von Bodenplatten und Wänden, dienen hier – durch gespannte Seile simuliert – als Verstärkung von Leinwänden. Diese Gitterstruktur transformiert zum Stilmittel und wird zur Basis einer Vielzahl verworrener, bunter Gedanken und Emotionen; ausgedrückt im Stile Jackson Pollocks.

Die Verwendung von Acryl-, Öl- und Dispersionfarben, Lacken, Silber-, Kupfer- und Eisengrundierungen führt zu einer völlig eigenen Bildsprache. Kreativ, wild, bunt und unruhig, eben wie die Emotionen rund um das Bauen selbst. Im Zentrum der Arbeiten steht hierbei der unaufhörliche, chemische Prozess der Korrosion – der Rost – zersetzend, vergänglich, so unaufhörlich und wiederkehrend wie das Leben und der dafür errichteten Bauwerke.

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