20 Jahre Galerie Böhner – 07. März 2015

Schwetzinger Straße 91
D-68165 Mannheim
Telefon:
+49 (0) 177 / 4006222
Öffnungszeiten:
Dienstag-Freitag: 15-19 Uhr
Samstags: 11-15 Uhr sowie nach Vereinbarung
Am 24. Oktober 2014 eröffnete Dr. Claus-Peter Böhner-Fery die Ausstellung der Galerie Böhner im Bechtle IT Systemhaus in Mannheim.
Die Ausstellung endet am 20. März 2015.

Jubi

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20 Jahre Galerie Böhner: Ein Forum für Künstler aus aller Welt

Jubiläen bieten immer willkommene Anlässe zur Reflexion. Das der Galerie Böhner ist dafür besonders geeignet. Sie feiert in diesem Jahr ihr 20jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung hat sich nicht nur die Kunst, sondern auch die Kunstproduktion und die Vermarktung radikal verändert. Dr. Claus-Peter Böhner-Fery und Gerold Maier, die beiden Galeristen, haben auf diese Veränderungen adäquat reagiert und Konzepte entwickelt, die tragfähig waren und den Bestand des Unternehmens bis heute sicherten.

Als Claus-Peter Böhner-Fery und Gerold Maier im Juli 1995 in der Heidelberger Akademiestraße 1 ihre Galerie „A1“ eröffneten, war der Kunstmarkt noch klar strukturiert: Es gab Künstler, die Kunst produzierten, Galerien oder Kunsthandlungen, die Kunst verkauften und, damals wohl mehr als heute, aufgeschlossene Kunstkäufer, die Spaß an der neuen Kunst hatten und bereit waren, dafür in Galerien Geld auszugeben. Seit dieser Zeit ist allerhand passiert, was den Galerien zur Konkurrenz geworden ist. So sind zum Beispiel durch die Entwicklung der digitalen Fotografie und der neuen Drucktechniken Möglichkeiten entstanden, anspruchsvolle, preislich günstige Kunstdrucke zu produzieren. Die Bauhäuser und Möbelmärkte eröffneten im Zuge dieser Entwicklung ganze Abteilungen mit Reproduktionen von Werken angesagter Künstler und bedienten so Käuferschichten, die vorher bei Galeristen eingekauft hatten. Auf der anderen Seite gab es immer mehr Künstler, die ihre Vermarktung selbst in die Hand nahmen und dabei nicht den Umweg über die Galerien gingen.

Start als Produzentengalerie

Auch Claus-Peter Böhner-Fery und Gerold Maier gingen als freischaffende Künstler diesen Weg und gründeten eine Produzentengalerie für ihre eigenen Arbeiten. Gerold Maier stellt auch heute noch erfolgreich aus, wohingegen sich Claus-Peter Böhner-Fery ganz auf das Galeriegeschäft und den Ausstellungsbetrieb konzentrierte. Von ihren eigenen Bemühungen her kannten die beiden damals die Schwierigkeiten, als relativ unbekannte Künstler weiterzukommen. Somit wurde die Galerie A1 zunehmend zum Anlaufpunkt auch für andere Künstler.

Als nächster Schritt in der Firmenentwicklung erfolgte im Jahr 1996 die Übersiedlung von Heidelberg nach Mannheim. Dort, in der Schwetzinger Straße 91, wurden Galerieräume frei, die günstig lagen und auch von den Kosten her niedriger als die in Heidelberg waren. Also wurde beschlossen, dort einzuziehen und in der bisherigen Form mit zwei bis drei Malern und einem oder zwei Bildhauern pro Ausstellung fortzufahren.

Neue Wege ging die Galerie zwei Jahre später. 1998 ergab sich die Möglichkeit, im Signal Iduna Business Tower zusammen mit einem erfolgreichen Wirtschaftsunternehmen ein neues Konzept zu verwirklichen. Diese Firma stellte dabei ihre Räumlichkeiten als Ausstellungsräume zur Verfügung, die Galerie organisiert dort fachkundig kuratierte Ausstellungen unter ihrer eigenen Regie und mit eigenem Logo. Sie verstand sich dabei nicht als Zulieferer des Unternehmens, sondern als In-House-Gallery mit eigener Konzeption, was auch so von der Unternehmensleitung akzeptiert wurde.

Die Zusammenarbeit klappte über die Jahre hinweg recht gut und lies sich sogar weiterentwickeln, sodass bald noch ein weiteres Unternehmen an einem anderen Standort, nämlich das Bechtle IT Systemhaus auf der Mallau in Mannheim, an der Zusammenarbeit mit Böhner Interesse zeigte.

Was Böhner und Maier an dieser neuen Aufgabe besonders reizte waren die unterschiedlichen Raumkonzepte der beiden Häuser. Waren die Fluchten im Signal Iduna Tower relativ schmal, boten die weiten, offenen Räume von Bechtle Platz für große Bilder.

Neben diesen unterschiedlichen Raumkonzepten war auch die Erkenntnis, dass Kunst unter die Leute gebracht werden muss, ausschlaggebend für die Auslagerung des Galeriebetriebes. In den öffentlich zugänglichen Räumen bei Bechtle und am Bahnhof sehen viele hundert potenziell Interessierte die ausgestellten Kunstwerke. In die Galerie kommen dagegen nach den Vernissagen weit weniger. Es gibt doch immer noch große Schwellenängste.

Kunst muss unter die Leute

Seit 2002 beteiligt sich die Galerie auch an Internationalen Kunstmessen, die in der Regel für sich selbst vermarktende Künstler als Ausstellungsorte und Foren verschlossen bleiben. Aber selbst wenn Künstler bei diesen Messen die Möglichkeit zum Ausstellen haben, ist eine solche Aktion doch mit einem ziemlichen Aufwand an Kosten und Infrastruktur verbunden.

Der Service, der mit der Messebeteiligung zusammenhängt, wird von der Galerie Böhner geliefert. Dieser Service reicht vom Standaufbau, der Kundenberatung, der Herausgabe eines eigenen Messekatalogs bis hin zur Beleuchtung und der Hotelreservierung. Auf diese Weise konnten zahlreiche Künstler an Kunstmessen in Strasbourg, Dornbirn, Salzburg, Innsbruck, Berlin und Rotterdam teilnehmen und ihre Werke einem internationalen Publikum zeigen.

Trotz dieser auf der Hand liegenden Vorteile wurde der Gedanke an eine Galerie außerhalb des Kooperationskonzeptes mit den beiden Weltunternehmen in Mannheim nicht aufgegeben und als die Räume in der Schwetzinger Straße nach vielen Jahren wieder frei wurden, zogen Böhner und Maier erneut dort ein, bauten um und verwirklichten dort die Idee von speziellen Ausstellungen und Sonderschauen, die parallel zu denen in den beiden großen Häusern stattfanden.

In diesen Räumen befinden wir uns hier und sehen den ersten Teil der Jubiläumsausstellung, der zwei weitere Teile folgen werden.

Im ersten Teil dieser ganzjährig andauernden, rhythmisch wechselnden Jubiläumsausstellung liegt der Schwerpunkt eindeutig auf der Malerei. Wobei sich die Malerei heute nicht mehr so rein präsentiert wie ehedem, sondern oft mit anderen Techniken wie der Collage gemischt ist. Auch Bereiche der Zeichnung kann man getrost als Malerei auffassen, wie die komplexen Konstruktionen von Jörg Guyer, die bei längerer Betrachtung die Form ständig verändern und zu einer Art Vexierbild werden.

Sie sehen hier eindrucksvolle Arbeiten von Florina-Maria Weidmann, die auf den ersten Blick abstrakt erscheinen. Lässt man sich länger darauf ein, erkennt man jedoch bald, dass es hier um unterschiedliche Lichtstimmungen geht, um jahreszeitlich bedingte Schwankungen im Spektrum der warmen und kalten Töne.

Arina Anke Teller dagegen geht es um die impressionistische Landschaftsstimmung, um Gebirgsformationen, wie man sie so in der Natur vielleicht gar nicht wahrnehmen kann. Solche bizarren Landschaften scheinen ihren künstlerischen Blick geradezu magisch anzuziehen. Wir erleben hier die Natur wie im Vorbeiflug, Luftaufnahmen aus einem regenbeschlagenen Fenster heraus.

Um die Stadt und ihren Gefühlseindruck geht es Verena Kürsteiner bei ihrem Bild New York, das als Diptychon konzipiert ist und uns einen vollkommen anderen Eindruck der Megametropole gibt als wir erwarten. Diese Stadt hat eben auch andere Aspekte, die hier mit fröhlichen, fast zarten Farben berührt werden, solche, die man gar nicht dort erwartet.

In der unmittelbaren Nachbarschaft von Verena Kürsteiner befinden sich die Arbeiten von Nadia Heitmar, die Farbschicht über Farbschicht legt und am Ende einen weichen, kissenartigen Farbeindruck erzeugt. Man möchte diese Bilder berühren und prüfen, ob es sich hier wirklich um Farbe handelt oder vielleicht doch um Stoff. Auch Marianne Eichenbaum lässt sich mit ihren Arbeiten eher in eine besinnliche Richtung einordnen. Ihre Arbeiten erinnern an sich aufrollende Blütenblätter und haben hier und da auch einen Bezug zu Georgia O´Keefe.

Einen Gegensatz zu diesen ruhigen, meditativen, introvertierten Kompositionen bilden die farbintensiven, energiegeladenen Arbeiten von Peny Manavi, die einen zu den Farben passenden wilden, gelegentlich ins Trippling übergehenden Duktus einsetzt. Als expressiv kann man auch die Arbeiten von Dietmar Israel bezeichnen. Hier scheinen sich die Druckwellen direkt aus einem Zentrum heraus zu entfalten.

Die Arbeiten von Isolde Hesse sind dagegen von ganz anderer Art. Hier dominiert Schwarz, aber das ist nicht unbedingt bindend für das Gesamtwerk der Künstlerin. Sie lässt sich nur schwer auf eine Richtung festlegen. Bei den Collagen, die Sie hier sehen, spielt sie mit unterschiedlichen Schriftsystemen. Die Arbeiten sind aus mehreren Schichten aufgebaut, die unter transparenten Oberflächen erscheinen.

Rätselhaft, dennoch spannend und anziehend wirken die Bilder von Gerlinde Belz-Küpper, bei denen sie unterschiedliche Techniken anwendet, Monotypien, Malerei und auch Collageelemente sind hier zu einer Synthese gebracht.

Sehr freundlich, duftig und feminin wirken dagegen die Bilder von Gisela Zimmermann, die leichte poetische Kompositionen geschaffen hat, denen sie so klangvolle Titel wie „Star Way to Haven“ gegeben hat. Dabei sind es nicht nur die leichten, lockeren, lichtdurchfluteten Farben, die hier den Eindruck ausmachen, es sind auch die Effekte, die durch Goldhöhung entstehen.

Inhaltlich verwandt zu diesen scheinen die Kompositionen von Mediha Tekin, die sich mit mythologischen Themen beschäftigt und in ihren Werken eine universell mediterrane Atmosphäre schaffen möchte, wie sie uns in den römischen Mosaiken begegnet.

Die Niederländerin Loes Kouwenhoven ist die einzige Bildhauerin unter den hier präsenten Künstlern. Ihre Bronzen verraten nicht nur eine Könnerschaft, sondern auch einen Sinn für Humor, der ihre Arbeiten durchzieht.

Text: Dr. Helmut Orpel

 

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