Melanie Verena Temme

MEISTERMALEREI UND MALERMEISTEREI: DIE BILDERWELT DER MELANIE VERENA TEMME

Dieser Leitspruch mag für viele Menschen einen Widerspruch darstellen, für Melanie Verena Temme ist er zugleich Verve und Bestimmung, die schönen Künste mit ihrem Handwerk zu verbinden.

LEBEN
Melanie Verena Temme wurde in einen Handwerksbetrieb hinein geboren, der in dieser Zeit schon seit mehreren Generationen Bestand hatte, wodurch sie schon in jungen Jahren mit Pinseln, Spachteln, Farbpulvern, Leinöl und allen dazugehörigen Essenzen des Malerhandwerks in Verbindung stand. Durch immerwährende Arbeit über die Jahre wurde das Restaurieren, das Mitwirken an denkmalgeschützten Gebäuden und das Ausführen hochwertiger Handwerkstechniken in privatem Bereich zu einer Passion. Die vergangenen Dekaden hat sie an Schlössern, Kirchen und anderen altehrwürdigen Gebäuden durch Restaurierungsarbeiten, Vergoldungen, Imitationstechniken wie Marmormalerei, Bemalungen von Säulenkapitellen, Reliefen und Taufsteinen, sowie durch das erneuernde Bearbeiten von Malereien und Skulpturen ihre eigene Handschrift hinterlassen. Bei der Verleihung des Gesellenbriefes erhielt sie als erste Frau den Innovationspreis ihrer Heimatstadt.

 

 

THEMEN

Durch die Arbeit in einer männerdominierten Branche hat sich das Thema Frauen zu einem ihrer beiden Hauptarbeitsthemen herausentwickelt. Im Abitur belegte Melanie Verena Temme Kunst als Hauptfach, in Ihrem Prüfungsthema beschäftigte sie sich mit den Rollen der Frau in der Gesellschaft. Besonders die Epoche des Jugendstils und die Darstellung des weiblichen Geschlechts zu jener Zeit verarbeitet sie mit verschiedenen Medien. Meist greift die Künstlerin hier Werke großer Meister sinnbildlich auf und erstellt daraus ein neues Kunstwerk. In der Meisterprüfung zum Maler- und Lackiererhandwerk wählte sie Gustav Klimts „Kuss“ als Grundlage für eine 24-Karat-Vergoldung und bearbeitete Seiten der Zeitschrift „Jugend“ (Ende des 19. Jahrhunderts) als eine Art Mix aus Collage und Mustertapete.

 

 

WERKEN

Die Malermeisterei, ihr großes Können und zweites Arbeitsthema ihrer Kunst, ist in fast allen ihren Werken wiederzufinden. Mit hoher Qualität und Leidenschaft erschafft Melanie Verena Temme Kunstwerke mit Techniken aus dem Maler-, Lackierer- und Vergolderhandwerk, mit denen sie über Jahrzehnte Schönheit und Leben in Gebäude und Bauteile brachte. Mit Japanspachteln in diversen Größen erstellt die Künstlerin oft auf Leinwänden Techniken aus Ölfarben, die an die dekorativen, hochwertigen Wandgestaltungen wie beispielsweise die venezianischen Spachteltechniken aus Kalk- und Marmormehl angelehnt sind. Es entstehen auf diese künstlerische Weise auch Diptychons oder Triptychons, die einen Farbverlauf über sich ziehen. Ebenso entstehen auf Leinwänden oder Holzboards Lasurtechniken mit bunten Farbverläufen, Wickeltechniken oder Stupftechniken, die zum Beispiel mit der Stirnseite einer kleinen Walze, Schwämmen und ähnlichem kreiert werden.

 

 

Melanie Verena Temmes‘ Arbeitsweise ist dabei sowohl abstrakt wie gegenständlich, da aus gekonnt zufällig ausgeführten Malertechniken je nach Abstand des Bildbetrachtenden zum Kunstwerk neue Perspektiven emporkommen – ähnlich einem 3D-Bild oder Hologramm. Das Handwerk des Vergoldens bezeichnet Melanie Verena Temme als Faible und leitet einen Meisterbetrieb auch für dieses Arbeitsfeld. Das Arbeiten mit verschiedenen Schlagmetallen kommt immer wieder zum Tragen. Zwei der Farb- und Schlagmetallkombinationen, zu denen sie oft greift, ist Ultramarinblau mit Gold und Moosgrün mit Silber.

 

 

Die Grenzen zwischen Handwerk und Kunst sind hier fließend, ergänzend und symbiotisch. Einen antiken Bilderrahmen, gemäß handwerklicher Vorgaben zu restaurieren ist eine sehr erfüllende Aufgabe – am liebsten bekomme die Künstlerin von ihren Mitmenschen „freie Hand“: Einen antiken Gegenstand, vererbte oder liebgewonnene gesammelte Objekte wie Hölzer, Papiere, Bücher oder Federn, mit dem Auftrag, daraus das zu machen, was man als Bestimmungsgrundlage sieht, lässt durch ihr Zutun oft Unerwartetes entstehen und erweckt in den Objekten eine neue Seele.

 

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